Wie Linke zu Rechten werden.
Warum wandern Stars der Avantgarde wie Céline und Handke in das rechte Lager? Am Anfang des Romans Reise ans Ende der Nacht von Louis-Ferdinand Céline werden Tage unter einem lethargisch in schwüler Hitze dahinsämmernden Kolonialregime geschildert, das in bürokratischer Unfähigkeit versinkt. Klimaanlagen, die Europäern die Wohlfühlzone enorm ausweiten, sind noch nicht vorhanden, so bleibt die feuchte, stickige und klebrige Hitze und das Scheitern der Hoffnung, in den Tropen zu reüssieren. Nach einer surrealen Fahrt auf einer Galeere gerät der Romanheld in eine weitere Hölle. Es ist die triste Lebensrealität einer Pariser Vorstadt und ihrer, damals noch rein französischstämmigen, Bewohner, die sich in kleinbürgerlicher Habgier und prekärer Armut an jede Centime klammern. Unglaubliche Enge und Bösartigkeit verweben zu sich zu einem Teppich des Grauens, dem der Armenarzt des Romans hilflos in seiner Gutgläubigkeit und Weichheit ausgeliefert ist. Nun hatte Louis-Ferdinand Céline mit Frankreich abgerechnet indem er seine Ränder beschrieb, die Kolonien und die Armen in den Vorstädten.