Durch die Tür

Fiction

Du gingst an der Tür vorbei und ich wollte was sagen, aber du hörtest nicht. Du bist in den Hausflur zum Klo gegangen und hast nicht reagiert. Eigentlich war es dringend gewesen, aber ich weiß nicht, was ich dir sagen wollte. 

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Art déco

Architektur / Fotografie / Geschichte

Das Eigenartige ist, dass mit der Art déco eine weiche Moderne erscheint, die das Vergangene spielerisch verdrängen will — böse Zungen könnten sagen, dass dagegen die totale Negation des Alten im Bauhaus und dem Le Plan Voisin von Corbusier eine Parallele zu totalitären Gesellschaftsmodellen darstellt, auch wenn diese später ihren Erneuerungswillen mit Natursteinsäulen und Zuckerbäckerstil getarnt hatten.

Photos: Miami Beach

Das Drama der marginalisierten linken Intellektuellen

Denken / Literatur

Man kann das Drama in den Händen halten und ganz einfach lesen, wenn man das Tagebuch von D.Holland-Moritz Promoter kauft. Ein Magazin, nennt es sich und ist ein Text, der zwischen Berlin, genauer gesagt dem Möbel Olfe, anderen Orten in Kreuzberg, der bescheidenen Wohnsituation im Norden Berlins, dem Martin Schmitz Verlag, Genesis P-Orridge und der Galerie September kreist.

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Die Mutter aller Städte

Denken / Fotografie / Theologie

Das Eigenartige ist, warum Menschen, die so dicht, arm und gedrängt leben müssen, zumindest äusserlich so freundlich sind. Und warum wir, die Menschen des reichen Westens, das urbane Desaster so pittoresk finden, als ob wir ein Leben, das einmal war, verloren haben und nicht mehr wissen, wo es noch zu finden wäre. Als ob es eine Welt gäbe, die verloren ist, obwohl sie für die anderen, die dort leben, wahrscheinlich weder schön, noch angenehm, noch erstrebenswert ist.

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Paulus und die Schwulen

Theologie

Sind für die Bibel Schwule ultimative Sünder?

„Darum hat sie auch Gott dahingegeben in schändliche Lüste: denn ihre Weiber haben verwandelt den natürlichen Brauch in den unnatürlichen; desgleichen auch die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind aneinander erhitzt in ihren Lüsten und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihres Irrtums (wie es denn sein sollte) an sich selbst empfangen.“

Jeder aufgeklärte Christ hat es schwer, will er sich mit der Homosexualität arrangieren (den Konservativen und Fundamentalisten stellt sich diese Frage erst gar nicht) und gleichzeitig nicht seinen Glauben über Bord werfen, denn gleich am Anfang des Römerbriefes, nach der obligatorischen Grussadresse, steht dieser Text als erste Konsequenz dessen, dass die Menschen das Geschöpf und nicht mehr den Schöpfer anbeten würden. Klein reden lässt sich der Text von Paulus nicht, zu wuchtig ist er in der prominentesten Stelle des Römerbriefes verankert.

Die katholische Kirche hat daraus die Konstruktion der widernatürlichen Sexualität abgeleitet und die sexuelle Verfehlung an sich als die erste und am tiefsten gehende definiert. Weniger haben sich die Theologen gefragt, warum dies gerade am Anfang des Briefes an die Römer steht — des ersten Briefes der paulinischen Briefsammlung, der dazu an das Zentrum des Imperiums gerichtet ist.

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